Diabetes Typ 1 – Grundlagen und Umgang mit der Erkrankung

Wir möchten Ihnen hier die Grundlagen des Diabetes Typ 1 näherbringen, damit Sie die Erkrankung besser verstehen und sicher damit umgehen können. Diese Informationen ersetzen jedoch keine umfassende Diabetesschulung. Jeder Mensch mit Diabetes sollte mindestens einmal im Leben an einer solchen Schulung teilnehmen. Gerne können Sie sich hier dafür anmelden.

Wichtige Themen rund um Diabetes Typ 1:

– Zucker messen ohne Stechen
Diabetesschulung
Insulintherapie
– Ernährung
Pumpentherapie
– Schwangerschaft
– Unterzuckerung
Vorsorge von Folgeerkrankungen

Was passiert bei Diabetes Typ 1?

Bei Diabetes Typ 1 produziert die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) kein Insulin mehr. Dies geschieht, weil das Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen angreift und zerstört. Da es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, sind im Blut spezielle Autoantikörper nachweisbar.

Ohne Insulin ist der Zuckerstoffwechsel gestört: Der Zucker aus der Nahrung kann nicht in die Körperzellen gelangen, wodurch der Blutzuckerspiegel stark ansteigt. Gleichzeitig hungern die Zellen, da sie keinen Zucker als Energiequelle erhalten.

Glücklicherweise gibt es seit fast 100 Jahren Insulin als Ersatztherapie! Eine Vielzahl von Insulinarten mit unterschiedlichen Wirkprofilen ermöglicht eine individuell angepasste Behandlung. Entscheidend ist es, die richtige Menge Insulin zur passenden Zeit zu verabreichen – idealerweise so, dass die Therapie sich dem gewohnten Lebensstil anpasst und nicht umgekehrt. Besonders hilfreich ist dabei die Insulinpumpentherapie.

Häufige Therapiefehler vermeiden

Damit die Behandlung optimal wirkt, sollten einige häufige Fehler vermieden werden:

✔ Ernährungsfehler

Zuckerhaltige Getränke oder stark kohlenhydrathaltige Lebensmittel können zu raschen Blutzuckerspitzen führen. Künstliche Insuline wirken oft nicht schnell genug, um diese Spitzen vollständig auszugleichen. >> Mehr Infos über eine gesunde Ernährung

✔ Mahlzeiteninsulin zu spät spritzen

Wird das Insulin erst nach dem Essen verabreicht, setzt die Wirkung zu spät ein – der Blutzuckerspiegel steigt unnötig an. Zudem besteht die Gefahr, die Injektion zu vergessen.

✔ Fehlende Blutzuckerkontrollen

Einfach „blind“ Insulin zu spritzen, ohne den aktuellen Blutzuckerwert zu kennen, kann riskant sein. Moderne kontinuierliche Zuckermesssysteme bieten hier eine wertvolle Unterstützung.

Grundlagen des Zuckerstoffwechsels

Zucker ist die wichtigste Energiequelle für die Körperzellen. Kohlenhydrate aus der Nahrung werden im Verdauungstrakt in Zucker umgewandelt und ins Blut abgegeben. Insulin wirkt wie ein Schlüssel: Es öffnet die Zellen für den Zucker, sodass er aufgenommen und als Energie genutzt werden kann.

Ohne Insulin bleibt der Zucker im Blut, wodurch:

– Der Blutzucker ansteigt
– Die Körperzellen verhungern
– Die Niere Zucker über den Urin ausscheidet

Da Zucker eine wertvolle Energiequelle ist, hält die Niere ihn normalerweise im Körper zurück. Doch bei stark erhöhten Blutzuckerwerten schafft sie das nicht mehr, und Zucker wird mit dem Urin ausgeschieden. Dabei geht viel Wasser verloren, was zu starkem Durstgefühl und vermehrtem Wasserlassen führt.

Langfristige Auswirkungen und Vorsorge

Dauerhaft hohe Blutzuckerwerte belasten die Blutgefäße und können langfristig Schäden verursachen, insbesondere:

– Feine Gefäße → Augen, Nieren, Nerven
– Größere Gefäße → Beine, Herz, Gehirn

Eine gute Blutzuckereinstellung und regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind entscheidend, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. In unserer Diabetespraxis unterstützen wir Sie dabei, Ihre Werte optimal zu managen.