Diabetes - die Zuckerkrankheit

Diabetes - eine Stoffwechselstörung, die ernst genommen werden muß

Diabetes mellitus Typ 1

Beim Diabetes mellitus Typ 1 ist die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) nicht mehr in der Lage, Insulin zu produzieren. Die insulinproduzierenden Zellen wurden vom eigenen Immunsystem angegriffen und funktionsunfähig gemacht. Der Diabetes mellitus Typ 1 gehört somit zu den Autoimmunerkrankungen und man findet Autoantikörper im Blut. Ohne Insulin kommt es zur Störung des Zuckerstoffwechsels.

Zucker ist die wichtigste Energiequelle unserer Körperzellen. Die Kohlenhydrate aus der Nahrung werden in Zucker abgebaut und ans Blut abgegeben. Die Zuckerkonzentration im Blut steigt daher nach einer kohlenhydrathaltigen Mahlzeit an.

Der Zucker wird im Blut zu den Zellen transportiert, wo er verbrannt werden soll. Um in die Zelle zu gelangen benötigt der Zucker Insulin. Insulin öffnet ihm den Weg in die Zelle. Durch den Einstrom des Zuckers in die Zellen sinkt der Blutzucker wieder ab. Die Zellen verbrennen den Zucker für ihre Energiegewinnung.

Da ein übermäßger Anstieg des Blutzuckers eine akute Gefahr für den Organismus darstellen würde, hält der Körper den Blutzuckerspiegel mit Hilfe des Insulins in engen Grenzen. Ohne Insulin ist er hierzu jedoch nicht mehr in der Lage: der Zucker kann aus dem Blut nicht in die Zellen transportiert werden. Seine Konzentration im Blut steigt stark an und gleichzeitig besteht ein Zuckermangel in den Zellen. Die Zellen hungern. Die Niere erkennt, dass der Blutzucker zu hoch ist und scheidet so gut sie kann Zucker über den Urin aus. Der Körper verliert dadurch den Zucker und damit seine Energiequelle. Menschen mit Typ 1 Diabetes sind oft sehr müde und abgeschlagen; sie können sich nicht mehr konzentrieren und nehmen in kurzer Zeit viel Gewicht ab, bis die Erkrankung entdeckt und behandelt wird.

Auf dem Weg von der Niere nach draußen nimmt der Zucker viel Wasser mit, was zu den großen Urinmengen und dem starken Durstgefühl führt, von dem Diabetiker erzählen. Den Durst sollte man auf keinen Fall mit zuckerhaltigen Getränken stillen, sonst gerät man in einen Teufelskreis:

hoher Zucker - viel Urin - viel Durst - viel Cola, Limo etc. - noch höherer Zucker - noch mehr Urin - noch mehr Durst - noch mehr Cola usw.

Andere typische Beschwerden bei Diabetes sind häufige Infektionen und Erkältungen, Hautreizungen, schlecht heilende Wunden und Sehstörungen. Erhöhte Blutzuckerwerte belasten auf Dauer die Blutgefäße - die feineren im Auge, in der Niere, entlang der Nervenbahnen, die größeren in den Beinen, im Herzen und im Gehirn. Deshalb sind die gute Blutzuckereinstellung und die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen beim Diabetologen so wichtig.

Glücklicherweise gibt es seit fast einhundert Jahren die Möglichkeit das fehlende Insulin zu ersetzen! Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Insulinformen mit unterschiedlichen Wirkung. Das wichtigste bei Diabetes mellitus Typ 1 ist zu lernen, das richtige Insulin zur richtigen Zeit in der passenden Dosierung zu spritzen. Dabei sollen die Lebens- und Eßgewohnheiten möglichst wenig beeinträchtigt werden. Die Therapie soll sich an das gewohnte Leben anpassen und nicht umgekehrt. Grobe Ernährungsfehler (zuckerhaltige Getränke!) sollte jedoch auch ein schlanker Typ 1 Diabetiker vermeiden.

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Diabetes mellitus Typ 2

Beim Diabetes mellitus Typ 2 gibt es zwei Hauptprobleme, die zur Störung des Zuckerstoffwechsels führen:

1. Die Bauchspeicheldrüse ist am Anfang der Erkrankung nicht mehr in der Lage, Insulin im gewohnten Tempo auszuschütten und mit der Zeit auch nicht mehr, eine ausreichende Menge an Insulin herzustellen.

2. Die Zellen sind gegenüber Insulin „resistent“ geworden, es kann seine volle Wirkung nicht mehr entfalten. Man nennt das Insulinresistenz.

Zucker ist die wichtigste Energiequelle unserer Körperzellen. Die Kohlenhydrate aus der Nahrung werden beim Essen in Zucker umgewandelt und aus dem Darm an das Blut abgegeben. Die Zuckerkonzentration im Blut steigt an.

Der Zucker wird im Blut zu den Zellen transportiert. Jetzt kommt der Moment des Insulins: es öffnet dem Zucker den Weg aus dem Blut in die Zellen. Dadurch bekommt die Zelle Nahrung und die Zuckerkonzentration im Blut fällt wieder ab.

Normalerweise hält der Körper den Blutzuckerspiegel in engen Grenzen. Insulin wird gleich zu Beginn der Mahlzeit ausgeschüttet. Es schleust den Zucker rasend schnell aus dem Blut in die Zellen und verhindert damit einen starken Anstieg des Blutzuckers beim Essen. Bei Diabetes Typ 2 wird das Insulin mit Verspätung ausgeschüttet und die Zellen reagieren nicht richtig auf das Insulin. Der Zucker kann nur zum Teil in die Zelle hinein. Ein mehr oder wenig großer Rest bleibt im Blut. Der Blutzucker steigt dort stärker an als geplant und fällt nur sehr langsam wieder ab.

Die Niere erkennt, wenn der Blutzucker ein gewisses Maß übersteigt und sie scheidet so gut sie kann Zucker über den Urin aus. Der Zucker nimmt auf seinem Weg nach draußen viel Wasser mit. Der Körper verliert mit dem Zucker Energie und er trocknet aus. Müdigkeit und Durst gehört zu den typischen Beschwerden von Zuckerkranken.

Den Durst sollte man auf keinen Fall mit zuckerhaltigen Getränken stillen, sonst gerät man in einen Teufelskreis:

hoher Zucker - viel Urin - viel Durst - Cola - noch höherer Zucker - noch mehr Urin - noch mehr Durst - noch mehr Cola usw.

Andere typische Beschwerden bei Diabetes Typ 2 sind Konzentrationsstörungen, Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme, häufige Infektionen und Erkältungen, Hautreizungen, schlecht heilende Wunden, Sehstörungen. Am Anfang verläuft die Erkrankung meist lange Zeit unbemerkt und wird oft erst nach Jahren diagnostiziert. Deshalb sollten Menschen mit einem erhöhten Risiko, zum Beispiel bei familiärer Belastung oder bestehenden Übergewicht, frühzeitig einen Zuckertest durchführen lassen.

Erhöhte Blutzuckerwerte belasten auf Dauer die Blutgefäße - die feineren im Auge, in der Niere, entlang der Nervenbahnen, die größeren in den Beinen, im Herzen und im Gehirn (Folgeerkrankungen). Deshalb sind eine gute Blutzuckereinstellung und die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen beim Arzt so wichtig.

Glücklicherweise gibt es eine ganze Reihe von Therapiemöglichkeiten, die die Insulinwirkung beim Typ 2-Diabetiker wieder verbessern können! Und glücklicherweise kann man Insulin mittlerweile ersetzen, falls es mit Tabletten nicht mehr klappt. Grundsätzlich gilt, je schlanker man ist und je mehr Sport man macht, desto besser und schneller wirkt das eigene und auch das fremde Insulin. Die Ernährungsumstellung und die regelmäßige Bewegung sind daher nach wie vor die wichtigsten therapeutischen Maßnahme bei Diabetes mellitus Typ 2.

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Schwangerschaftsdiabetes

Wenn in der Schwangerschaft im Zuckerbelastungstest eine gewisse Grenze überschritten wird, ohne dass ein Diabetes mellitus 1, 2 oder 3 vorliegt, spricht man vom Schwangerschaftsdiabetes oder Gestationsdiabetes. Da man davon nichts spürt, sollte bei allen Schwangeren in der 24. Schwangerschaftswoche ein Zuckerbelastungstest durchgeführt werden. Manchmal ist es sinnvoll, den Test schon früher durchführen zu lassen, zum Beispiel, wenn es in der Familie Diabeteskranke gibt, bei Übergewicht oder ab einem Alter von 30 Jahren.

Man hat sich viele Gedanken darüber gemacht und etliche Studien durchgeführt, um den für Mutter und Kind besten Blutzucker-Zielbereich für den Alltag einer Schwangeren herauszufinden. Mittlerweile weiß man, dass ein alleiniges Festhalten an Blutzuckerwerten nicht ausreicht, sondern immer mitberücksichtigt werden muss,  wie die Schwangerschaft ansonsten verläuft. Vor allem die Größe des Kindes spielt hier eine entscheidende Rolle: bei größeren Kindern versucht man die Zuckerwerte weiter unten zu halten und beginnt früher mit der Insulintherapie, bei kleineren Kindern ist man weniger streng und lässt die Werte auch mal höher ansteigen. Bei einem Schwangerschaftsdiabetes sollten daher häufiger als sonst Ultraschalluntersuchungen vom Gynäkologen durchgeführt werden. Wichtig ist auch eine frühe Information der Entbindungsklinik, die sich mit Diabetes auskennen muss (Frauenärztin fragen!)

Erfreulicherweise gelingt es in den allermeisten Fällen, die Blutzuckerwerte durch eine alleinige Ernährungsumstellung in die richtige Bahn zu bringen. Falls bei Ihnen ein Schwangerschaftsdiabetes festgestellt wurde, sollten Sie daher möglichst rasch an einer Ernährungsschulung für Schwangere teilnehmen.

Vorsicht! Ernährungsumstellung heißt nicht hungern oder Kohlenhydrate weglassen! Ihr Kind braucht reichlich Kalorien und Zucker. Achten Sie auf die Art der Kohlenhydrate, die Sie zu sich nehmen und wie Sie diese über den Tag verteilen. Lassen Sie zuckerhaltige Getränke weg, trinken Sie Obstsäfte nur stark verdünnt, oder lassen Sie sie am besten ganz weg, verwenden Sie lieber Vollkornprodukte als Produkte aus „weißem“ Mehl. Halten Sie die Mahlzeiten klein und essen Sie zwischendurch Obst und Milchprodukte. Essen Sie sich satt! Mit einem einfachen Urintest kann man abends feststellen, ob die Kalorienmenge am Tag ausreichend war. Ein Rezept für diese Teststreifen gibt es bei uns.

Der Schwangerschaftsdiabetes endet mit der Schwangerschaft. Nach der Entbindung sollte jedoch zur Sicherheit ein erneuter Zuckerbelastungstest durchgeführt werden, um sicher zu gehen, dass keine andere Diabetesform vorliegt. Sind die Werte in Ordnung reicht ein erneuter Test in drei Jahren. Sind die Werte im Grenzbereich, sollte der Test jährlich durchgeführt werden. Wird ein Diabetes mellitus Typ 1, 2 oder 3 diagnostiziert, womit in der Regel nicht zu rechnen ist, beginnt man sofort mit der passenden Therapie.

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Maria Schmidt

Internistin | Diabetologin

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